Sonntag, 01.
Juli 2018, 20:15 bis 21:45 Uhr
Die Nordseeinsel Föhr gilt als Paradies für Fahrradfahrer, auch für ungeübte: Die höchste Erhebung der Insel liegt ganze 13 Meter über dem Meeresspiegel. Föhr ist geprägt vom Wattenmeer. Bei ihrer Landpartie trifft Heike Götz auf interessante Insulaner, von denen einige Friesisch sprechen und uralte Traditionen auf moderne Art leben.
Ganz unkonventionell lebt ein Ehepaar auf einem Segelschiff im Hafen der Inselhauptstadt Wyk. Von ihrem schwankenden Zuhause aus machen sie regelmäßige Törns mit Urlaubern zu den Halligen. Föhr profitiert von den familiären Verbindungen vieler Inselbewohner in die USA. Die schiere Not war in den vergangenen Jahrhunderten der Anlass, warum viele Insulaner ihre Heimat verlassen haben. Aus diesem Grund ist der Silberdollar Teil der traditionellen Föhrer Tracht.
Föhr gilt als die grüne Insel im Nordfriesischen Wattenmeer. Ein Sehnsuchtsort für viele. 200.000 Touristen kommen jedes Jahr für den Urlaub in die "friesischeKaribik". Hier gibt es das Meer und den Strand, Landwirtschaft, Wiesen und Weiden.
Die Insulaner entwickeln Ideen und strengen sich an, um ihr Inselparadies attraktiv zu halten. In der Saison pflegen sie ihre Traditionen und nutzen die Touristen als willkommene Einnahmequelle. Doch das allein genügt nicht. Die Probleme sind unübersehbar: Klimawandel, Plastik im Meer, Wohnungsnot und explodierende Immobilienpreise gehören zum Alltag auf Föhr.
Krabbenfischer Henning Dulz hat bei fast jedem Fang Tüten aus Plastik, Joghurtbecher oder Folien im Netz. Um den Plastikmüll im Meer zu verringern, will der Fischer seine Netze jetzt ohne Kunststoff herstellen. Rückendeckung bekommt er von Experten, finanzielle Mittel auch von der Politik.
Rund, flach und grün: Die Insel Föhr sieht ganz anders aus, als ihre länglichen Nachbarn Amrum und Sylt. An deren hohen Dünenketten zerren ständig Wind und Fluten, während sie Föhr vor Stürmen und hohen Wellen schützen.
Auf 82 Quadratkilometern erwarten Inselbesucher große Rapsfelder, 15 Kilometer Sandstrand an der Südküste sowie 22 Kilometer grüne Deiche. Typisch für die Insel sind die fünf großen Windmühlen und die reetgedeckten historischen Höfe. Die Lage und der Einfluss des Golfstroms sorgen dafür, dass auf Föhr mildes Reizklima herrscht. Die salzhaltige Luft tut Haut und Atemwegen gut.
Zentrum und einzige Stadt auf Föhr ist Wyk an der Südostküste. Dort legen die Fähren zum Festland sowie nach Amrum ab. Wyk ist eines der ältesten Seebäder Deutschlands, der Badebetrieb begann bereits 1819. Mitte des 19. Jahrhunderts verbrachte der dänische König Christian VIII. mit seinem gesamten Hofstaat den Sommer in Wyk. Die kleinen gemütlichen Häuschen und prunkvollen Jugendstilvillen erinnern an diese Zeit.
Wyk bietet zahlreiche Einkaufsmöglichkeiten, Restaurants und Cafés sowie ein großes Badezentrum mit Wellenbad, Saunen und Wellnessbereich. Die mehrere Kilometer lange Promenade lädt zum Bummeln und Spazierengehen ein. Sie führt bis kurz vor Nieblum und bietet einen faszinierenden Blick auf die Warften der benachbarten Halligen Oland und Langeneß.